Seit Jahren wollen wir unser Haus ausbauen. Genau genommen entstanden die Pläne in meinem Kopf dazu sicher schon vor etwa 20 Jahren. Unser Haus ist alt, wie alt genau wissen wir nicht. Wir schätzen es auf rund 150 Jahre. Ursprünglich als kleines Fachwerkhäuschen einfach auf den vorhandenen Boden und an das schon stehende Nachbarhaus angebaut, bekam es irgendwann mal einen Anbau.
Ende der 1970er boten es die damaligen Besitzer meinen Eltern an. Diese heirateten daraufhin schnell (in der DDR durfte man nur verheiratet ein Haus kaufen, Wohnraum war noch knapp bemessen) und bauten es nach dem damaligen Stand der technischen Möglichkeiten aus. Da Fachwerk in der DDR nicht erhalten werden musste, kamen große Teile davon raus, um große Fenster einzubauen. Mein Vater legte ringsum das Mauerwerk trocken, als er fertig war, wurde die Straße aufgeteert, so dass seine Dämmschicht unter das neue Straßenniveau rutschte.
Als ich etwa 3 Jahre alt war, zogen wir ein und meine Eltern bauten immer mal ein bischen weiter.
Dann kam die Wende, meine Eltern zogen in den Nachbarort ins Elternhaus meines Vaters und mein Opa mütterlicherseits zog hier ins Haus ein. Ich bekam ein größeres Zimmer und wohnte wochentags hier, da die Busanbindung zum Gymnasium von hier aus besser war als von meinen Eltern aus. Meine Eltern ließen das Dach neu decken (der Holzwurm in den Dachbalken durfte bleiben) und passten das Bad an Opas Bedürfnisse an (keine Wanne, dafür eine flache Dusche). Opa ließ das Haus ans Gasnetz anschließen und eine Heizanlage einbauen.
Im Jahr 2000 zogen der Herr TAC und ich neu hier ein, in die drei Räume oben. Küche, Wohnzimmer und Schlafraum. Mein Opa wohnte unten, gemeinsam nutzten wir Klo und Bad im Erdgeschoss.
Noch zu Opas Lebzeiten hieß es, unser Ort bekommt Kanalisation und unsere Straße wäre bald dran.
2005 starb mein Opa, die Kanalisation sollte "im nächsten Jahr kommen". 2006 heirateten wir und bekamen Töchterchen. Die Umbaupläne verschoben wir auf nach dem Kanalbau, denn es würde im Haus eine größere Baustelle geben. Und es hieß immer noch, unsere Straße wäre "im nächsten Jahr" dran. Aber kleine Dinge mussten erledigt werden: neue Fenster und eine neue Gastherme kamen etwa 2006.
Wir nutzten in der unteren Etage die Räume um: Opas Küche wurde Töchterchens Kinderzimmer, Opas Schlafzimmer unseres und Opas Wohnzimmer wurde erst Hobbyraum, später Sohnemanns Kinderzimmer.
Im Treppenhaus wurden die Wände feucht, wir entfernten die Tapeten, dass die Wände trocknen konnten. Und so blieb es.
Die Wohnsituation ging mir zunehmend auf die Nerven, es war nix halbes und nix ganzes, aber alles schön machen um es für die neuen Leitungen wieder zu zerstören?
Die Küche war eine einfache von Quelle, für 3-4 Jahre, so lange meine Ausbildung dauert. Inzwischen ist sie 18 Jahre alt.
Unsere Wohnzimmerwand schimmelt immer wieder, trotz Lüften und Entfernen der Tapeten.
Die Kanalarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Und wir haben ein drittes Kind bekommen.
Hach, es nervt nur noch. Also, die Wohnsituation, nicht das dritte Kind ;)
So arbeiten wir seit Anfang des Jahres intensiv an den Umbauplänen mit dem Ergebnis, dass wir folgende Aussagen bekamen:
- "Schade um jeden Cent, den man noch in dieses Haus steckt!"
- "Anbau hoch ziehen geht nur zum Teil, wegen dem Fenster des Nachbarn."
- "Nach oben können wir nur zu einem gewissen Maß bauen, da ist ebenfalls ein Fenster im Weg."
- "Umbaukosten (mit x Kompromissen) sind geschätzt 2/3 eines Neubaus."
- "Baufirmen erstellen keine Kostenvoranschläge für so ein altes Haus."
- "Wer weiß, was sich in den Wänden verbirgt, keiner will in ein Wespennest stechen."
- "Raumhöhe ist zu gering, es wäre allenfalls als Abstellkammer zu vermieten, falls ihre Kinder das irgendwann mal nicht selbst nutzen wollen."
Tja. Nun haben wir uns entschieden: Unser Reihenendhaus kommt weg. Wir bauen ein neues frei stehendes Haus, individuell geplant, Massivhaus, Hochwassergefahr berücksichtigend und nah an unserem Traumhaus (ein paar Kompromisse mussten wir eingehen, sonst hätten wir es nicht bezahlen können).
Im Grunde wird das neue Haus so, wie ich das alte in meinem Kopf umgeplant hatte, nur eben in neu, ohne schiefe und krumme Wände, mit glatten Böden, ohne Schwellen...
Hach ja. Ich freu mich drauf.
Ich möchte das alles hier im Blog dokumentieren. Unter dem Label "Hausbau" kann man alle Einträge dazu finden, ebenso unter dem Reiter oben.
Bauvorfreudige Grüße von TAC
Sonntag, 29. April 2018
3 Kommentare:
Zunächst einmal lese, freue und bedanke ich mich herzlich über jeden Kommentar.
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oh, das wird bestimmt spannend, da freu ich mich jetzt schon drauf, darüber zu lesen. Wir wohnen mittlerweile 20 Jahre in unserer Traumwohnung und ich kann mich noch an die Zeit des Umbaus erinnern, schön und streßig war das....
AntwortenLöschenWow! Das wird sicher eine aufregende Zeit! Ich freue mich schon auf Deine Berichte!!!
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Cora
Danke ihr zwei.
AntwortenLöschenIch hoffe, ich komme oft zum Schreiben.