Längere Zeit hab ich nix geschrieben, das liegt daran, dass ich krank war, oder immer noch bin. Aber mal der Reihe nach.
Am Freitag vorletzter Woche hatte ich leichte Kopfschmerzen. Ich bin kein Kopfschmerzenmensch, hab vielleicht zweimal im Jahr ganz leichte Kopfschmerzen, die im Normalfall ohne Behandlung wieder abklingen. Also hab ich mir nix dabei gedacht. Was mich ein wenig mehr beunruhigte, war ein dumpfer Druck auf Höhe der untersten Rippen, der nur beim Treppensteigen, also wenn die Schwerkraft wirkt, fühlbar wurde. Also hab ich mich viel ausgeruht und am Abend dann doch eine erste Tablette gegen die Kopfschmerzen genommen, die auch gut angeschlagen hat.
Am Samstag wurden die Kopfschmerzen schlimmer und setzten mich zeitweise außer Gefecht. Ich verbrachte den größten Teil des Tages auf dem Sofa. Als es immer schlimmer wurde und ich auch die Nacht zu Sonntag schlecht geschlafen hab, meinte Herr TAC, ich solle zum Bereitschaftsarzt. Die Zeitung gab Auskunft, dass eine Ärztin, bei der ich vor Jahren mal war, Sprechstunde hatte. Also fuhren wir hin.
Schwester und Ärztin hielten einen Plausch im Anmeldebereich als wir kamen. Die Ärztin ergriff sofort die Flucht in ein Behandlungszimmer und die Sprechstunde nahm meine Daten auf. Dann deutete sie auf eine Tür mit den Worten "Da ist das Wartezimmer." Es war leer. Überhaupt war die Praxis leer. Wir warteten etwa 10-15 Minuten (wieso, wenn keiner da ist?), dann durfte ich ins Sprechzimmer. Sie hörte sich meine Ausführungen an und maß meinen Blutdruck, der sich für "Aufregung" im gewohnt niedrigen Bereich aufhielt, also kein Anhaltspunkt für Blutungen im Gehirn, die diese Ärztin gleich befürchtete. Ob ich an Migräne leide, wollte sie wissen, was ich verneinte. Daraufhin erklärte sie mir, dass es am besten für mich wäre, wenn meine Kopfschmerzen eine beginnende Migräne wären...
Was sollte ich dazu noch sagen... Ich war sprachlos. Ich kenne zwei Migränepatientinnen mit ganz schlimmen Formen, das wünscht man doch niemandem!
Dann erklärte sie mir, ich müsse ins Krankenhaus zum CT, um Blutungen im Kopf auszuschließen, aber vorher bekäme ich noch eine Schmerzmittelspritze von ihrer Schwester und ein Rezept für Schmerztabletten. Auf den Druck im Körper und meine Vermutung, dass die Kopfschmerzen vom Rücken kommen, ist sie gar nicht eingegangen.
Reichlich genervt fuhren wir also in die Notaufnahme des KH, wo schon die Schwester am Empfang sagte, dass ein CT nicht einfach mal so gemacht würde, vor allem nicht zum Sonntag. Und dass mein "Überweisungsschein" ein "Einweisungsschein" sei. Und ich erklärte ihr, ich würde unter keinen Umständen da bleiben, zumal mein Gefühl wirklich sagte, es ist nichts absolut ernstes, was ein Dableiben rechtfertigt.
Tja, dann saßen wir im Wartezimmer. Mal kurz war ich drinnen, die Schwestern machten ein EKG (unauffällig) und maßen nochmal Blutdruck (niedrig wie immer). Dann warteten wir wieder. Ein Herzpatient kam vor uns dran, logisch. Aber nervig die Warterei, vor allem da ich durch die Spritze fast schmerzfrei war.
Schließlich kam ich dran. Eine gebrochen deutsch sperchende Ärztin erklärte mir nochmal, dass ich da bleiben oder unterschreiben müsse. Ich entschied mich fürs Unterschreiben. Außerdem untersuchte sie mich, ich musste Arme und Beine ausstrecken, mit geschlossenen Augen im weiten Bogen meine Nasenspitze finden und mit den Augen ihrem Finger folgen, ohne den Kopf zu drehen. Alles unauffällig und für einen Schlaganfall sei ich außerdem noch zu jung. Auch sie erklärte mir, dass es scheinbar nix ernstes sei, ging aber weder auf den Druck im Oberbauch, noch auf meine Vermutung, es käme vom Rücken ein. Außerdem wirkte die Spritze so gut, dass ich ihr nicht sagen konnte, wo genau es denn nun weh tut. Ich bekam noch ein Rezept für Schmerztabletten und einen Brief für meinen Hausarzt mit.
Im Brief stand:
"Anamnese: Kopfschmerzen
Diagnose: Kofschmerzen"
Nach etwa zwei Stunden durften wir nach Hause.
Am Montag war ich dann bei meinem Hausarzt. Die fast 1,5 Stunden auf dem Stuhl im Wartezimmer waren furchtbar, da es jetzt eindeutig vom Rücken hoch zog.
Mein Hausarzt hörte mir aufmerksam zu, dann kam die Untersuchung: Nackenmuskeln abtasten (alles hart), Bauch abtasten ("Hier tut nix weh - aber hier" und ich hätte an die Decke springen können).
Seine Diagnose: Die Kopfschmerzen kommen von den vollkommen verspannten Rückenmuskeln, der Druck im Oberbauch von einer Magenschleimhautentzündung. Alles zusammen scheint stressbedingt zu sein.
Ich bekam nochmal Tabletten, einmal welche, um die Muskeln zu lockern und die anderen sollen den Magen schützen, dass er heilen kann.
Seit Mittwoch letzter Woche geht es stetig bergauf. Zwischenzeitlich war es wirklich eindeutig, sobald ich mich etwas ungünstig bewegte, legten mich die Kopfschmerzen lahm. Hab also die letzte Woche mit ganz viel Ausruhen verbracht. Inzwischen bin ich wieder voll beweglich und der Druck im Bauch hat spürbar abgenommen.
Nächste Woche muss ich nochmal zum Hausarzt, da bekomm ich dann Physiotherapie.
Und ich muss logischerweise Stress reduzieren, was leichter gesagt, als getan ist. Aber ich geb mir Mühe, denn solche Kopfschmerzen will ich nie wieder haben.