Dienstag, 29. November 2016

Eine Woche: Dienstag

Ich schlafe unruhig, träume von weißen Perlenketten in den Haaren und anderen Quatsch. Entsprechend gerädert bin ich, als der Wecker einschaltet. Sohnemann muss heute geweckt werden, sonst wacht er meist von alleine auf. Auch Töchterchen würde sich am liebsten wieder unter die Bettdecke verkriechen, aber es nützt nichts. Aufstehen, anziehen, waschen... Das volle Morgenprogramm.
Beim Haare kämmen kontrolliere ich Töchterchens Kopf. Vereinzelt hängen noch weiße Punkte in den Haaren, aber kein Vergleich mehr zu gestern. Ich kämme besonders gründlich und hoffe, dass ich dadurch die weißen Punkte ablöse.
Herr TAC macht inzwischen Frühstück. Der Rest des Morgens verläuft unspektakulär, die Kinder kommen pünktlich in die Schule. Herr TAC begleitet sie und sagt den Lehrern Bescheid. Prompt machen auch die einen Witz über die üppige Haarpracht vom Herrn TAC. Sie wissen, dass er das nicht so eng sieht.
Auf dem Rückweg zeigt er unseren Lieblingsbauarbeitern ein Foto von der "Müllhalde" in unserem Garten. Die Pflasterer werfen alles achtlos weg, Kaffeebecher, Zigarettenschachteln und -kippen... Das geht so nicht. Einige Zeit später beobachten wir, wie der den Müll eingesammelt wird.
Inzwischen stelle ich die erste WaMa des Tages mit Handtüchern an (der Wäscheberg hat gestern einorme Ausmaße erreicht...) und mache mich selbst fertig. Dann gehen wir gemeinsam die Scheiben an den Autos frei kratzen. Halb 9 habe ich Termin bei der FÄ, das Organscreening des Kükens steht an. Auf dem Weg zur Ärztin erleben wir einen wunderschönen roten Sonnenaufgang über einer eiskristallbeglitzerten Landschaft. So schööööön....
Die Wartezeit in der Praxis hält sich wie immer in Grenzen. Mein Blutdruck ist gewohnt niedrig und zugenommen habe ich inzwischen 5kg. Alles prima. Auch beim Ultraschall selbst gibts keine Beanstandung. Unser Küken ist sehr aktiv und dreht sich ständig. Alles ist zeitgemäß entwickelt und da wo es hin gehört. Der Herr TAC kennt jetzt das Geschlecht unseres Babys, ich nicht. Ich bin noch nicht so weit. Dann verabschiedet er sich schnell, weil er auf Arbeit muss, während ich noch eine Überweisung zur Feindiagnostik bekomme. Das Herz soll nochmal genauer angeschaut werden. Es sah zwar alles heute ganz normal aus, es hat vier Kammern, die auch von der Größe her perfekt sind, aber in Hinblick auf meine Wunschentbindung im Geburtshaus ist es besser, da nochmal ganz genau zu schauen.
Auf dem Rückweg denke ich sogar ans Tanken. Das war dringend nötig.
Zu Hause guckt mich eine einsame Kuschelkatze vorwurfsvoll aus dem Trampolin an.
Ihr war sicher kalt in der Nacht. Ich nehme sie mit rein und sie darf die nächste Karussellfahrt in der WaMa zusammen mit den anderen waschbaren Kuscheltieren mitmachen.
Dann setze ich mich an den Blogeintrag von gestern und den von heute.
Der weitere Tagesplan sieht jede Menge Wäsche und die ganz normalen Dienstagstermine vor. Na dann mal los...
Nach meinem Mittagessen hole ich Sohnemann aus der Schule ab. An der Garderobe vor der Eingangstür ist eine Horterzieherin mit ihrer Gruppe. Ich warte, dass mir jemand öffnet, denn gesehen hat sie mich. Kinder wollen öffnen, sie verbietet es ihnen. Irgendwann kommt ein Mädchen gesaust und öffnet mir, dafür bekommt sie Ärger und ich eine Moralpredigt von der Horterzieherin. Ja, ich weiß, dass mir die Kinder seit einiger Zeit nicht mehr öffnen dürfen. Aber die Erzieherin war doch dabei. Ich frage genauer nach: nichtmal meine eigenen Kinder dürfen mir mehr öffnen und ich darf auch nicht mehr anderen Eltern die Tür öffnen, selbst wenn ich genau weiß, zu welchem Kind sie gehören. Aber ganz ehrlich: Soll ich im "Hort" klingeln und um Einlass bitten, wenn eine Horterzieherin fast direkt vorm Eingang steht?
Eine andere Horterzieherin hat das alles mitbekommen und meint danach leise zu mir: "Das fand ich jetzt auch etwas übertrieben..."
Sohnemann kommt aus dem Speisesaal, saust an uns vorbei und kommt mit dem Ranzen wieder. Wir kontrollieren und wie so oft fehlt was für die Hausaufgaben, was er noch holt. Dann gehen wir nach Hause und Sohnemann bummelt. Ich bin bereits ausgezogen, als er zur Tür rein kommt. Warten ist mir zu kalt, so schließe ich schnell die Tür und gehe hoch, sage ihm noch, er soll seinen Ranzen heute selbst mit hoch bringen. Bereits da antwortet er trotzig "Ich geh nicht nochmal runter." Das wiederholt er auch noch mehrfach, als er ohne Ranzen hoch kommt. Die nächste Stunde ist er damit beschäftigt, zu bocken, mich zu ärgern und auf mich sauer zu sein. Ich erinnere ihn immer wieder daran, dass die Zeit nicht anhält und er halb 3 "Holzwürmer" hat, ein Nachmittagsangebot in der Schule, wo er Holz bearbeiten darf. Da geht er sehr gerne hin. Das macht ihn nur noch wütender. ich lasse ihn auf dem Wohnzimmerboden toben und widme mich nebenher meiner geheimen Bastelei.
Als Töchterchen aus der Schule kommt, liegt Sohnemann noch immer auf dem Fußboden. Ich sage ihm bestimmt, dass er leise sein soll, weil Töchterchen Hausaufgaben machen muss. Er braucht noch einige Minuten, dann holt er seinen Ranzen und macht die Aufgaben. Es dauert 12 Minuten. Ziemlich genau halb 3 gehen wir uns anziehen und mit etwas Verspätung ist er dann bei den Holzwürmern.
Töchterchen hat ihre Hausaufgaben fertig, als ich heim komme. Der Rest meines Mittagessens ist ebenfalls alle und sie möchte lesen. Ich schicke sie in ihr Zimmer und lege mich für 20 Minuten aufs Sofa. Mehr Zeit habe ich nicht, denn Sohnemann muss wieder abgeholt werden.
Ich schaue zu Töchterchen ins Zimmer, die sich gemütlich an der Heizung eingekuschelt hat und sage ihr, dass sie ihre Flötentasche packen soll und wenn sie mag, sich etwas zum Kaffeetrinken nehmen kann. Dann hole ich Sohnemann, der heute stolz das Spiel nach Hause trägt, dass sie hergestellt haben. In der Küche löffelt Töchterchen einen Joghurt. Ich koche mir Kaffee und Sohnemann möchte Kakao trinken. Wir gönnen uns einige ruhige Minuten, eh wir uns anziehen und Töchterchen zum Flötenunterricht bringen. Unterwegs bestaunen wir den Eisbrunnen.
Auf dem Rückweg gehen wir schnell in den Discounter, der Käse ist alle. Und wie es so ist, trifft man jemanden zum Schwatzen. Währenddessen kommt ein Mitarbeiter mit einem Paletten-Hubwagen vorbei und Sohnemanns technisches Herz macht einen Hüpfer. Er will wissen, wozu der Hebel ist und wie das alles funktioniert. Der Mitarbeiter erklärt es ihm und ich sage lachend, er soll lieber nicht zu viel erklären, sonst will Sohnemann es probieren. "Kann er!" war die Antwort und so hebelt Sohnemann die Palette hoch und lässt sie wieder runter. Mehrfach.
Dann müssen wir uns beeilen. Mangels Zeit schicke ich Sohnemann die letzten 50m direkt zum Gemeindehaus, während ich einen Umweg laufe und die Einkäufe zu Hause ablege. Als ich ebenfalls ins Gemeindehaus komme, ist meine Engel-Helferin da und hat schonmal begonnen, die Kinder zu messen, von der Schulter bis zum Knöchel. Alle Engelkleidchen sind mit ihrer "Länge" bestickt, so dass wir die passenden heraus suchen können, ohne ewig probieren zu müssen. Und genau das machen wir dann gleich noch, während die Kinder mit der Kantorin die Lieder proben.
Gegen viertel 7 sind wir wieder zu Hause. Herr TAC ist bereits da. Ich kümmere mich ums Essen und den Abwasch, Herr TAC hilft mir. Nebenher besprechen wir unseren Tag.
Nach dem Essen räume ich die Küche fertig auf und mache mich dann fertig für die Chorprobe. Die Kinder schlüpfen derweil in ihre Schlafanzüge. Herr TAC bringt sie dienstags immer ins Bett.
Im Chor werd ich heute recht wenig gefordert, da ich durch die Engelproben zwei Lieder schon kann, die der restliche Chor erst lernen muss. Dafür tu ich mich aber schwer mit der Oberstimme zu "Still, still, still". Der Text ist anders als ich ihn kenne und die Oberstimme ist so zwischen rein gesungen, da verheddere ich mich immer. Den anderen geht es ähnlich, aber es ist ja auch das erste Mal, dass wir diesen Chorsatz in den Händen halten.
Gegen viertel 10 bin ich wieder zu Hause. Müde falle ich aufs Sofa. Herr TAC schaut einen älteren Tatort und bereits kurz nach 10 gehen wir schlafen.

Damit ist die Woche voll. Sie war anstrengend und voller schöner und weniger schöner Momente. Alltag eben. Und doch etwas besonderes.

Dienstagsgrüße von TAC

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